Dann kam der Dienstag und kein Regen war gemeldet. Bei Nebel stiegen wir, umgeben von einem schönen und teils mystischen Wald, direkt vom Standort zum Großen Osser auf, der uns leider keine Fernsicht erlaubte. Nach einer gemütlichen Einkehr im Osserschutzhaus ging es dann via Kleiner Osser und Osserwiese über einen wunderschönen und eindrucksvollen Gratweg zurück ins Tal. Die Farben des Mooses an diesem Gratweg waren intensiv grün und die Wege dermaßen verwinkelt und verschlungen, dass wir uns schon manchmal im "Herr der Ringe" sahen. Da der "Lamer Winkl" der "Hotspot" für Luchse ist, denke ich, dass dies bestimmt auch deren Terrain ist. Auch kam immer öfters die Sonne durch und kein Tropfen von oben. Auf unseren Touren kamen wir immer wieder an Ansammlungen von "Totenbrettern" vorbei. In früherer Zeit wurden die Verstorbenen auf Brettern aufgebahrt und nachdem sie beerdigt waren, wurden diese Bretter beschriftet, verziert und am Weg, den der Verstorbene oft gegangen ist, zu dessen Erinnerung aufgestellt. In heutiger Zeit werden diese Bretter nur noch zu dessen Andenken aufgestellt.
An diesem Abend gab es auch einen wunderschönen Vollmond, der der Erde so nah wie selten kam (356 000 km) und von uns bewundert wurde.